Aufwachsen in kommerzialisierten Lebenswelten

Am 5. Dezember 2018 fand in Hannover die Jahrestagung der Landesstelle Jugendschutz in Niedersachsen statt. Das Thema „Du willst es! Du kriegst es! Ist eine Erziehung zum Verzicht möglich!“ Ich durfte einen Impuls zum „Aufwachsen in kommerzialisierten Lebenswelten“ beitragen. Der Fokus lag dabei auf den kommerzialisierten Medienwelten und der Frage, was sich durch die Digitalisierung und insbesondere durch das Social Web verändert hat. Darüber hinaus habe ich noch Ergebnisse aus unserem Projekt „Kinder und (Online-)Werbung“ (Dreyer/Lampert/Schulze 2014) vorgestellt, indem wir untersucht haben, wie Werbung auf den Lieblingsseiten von Kindern vorkommt und wie Kinder im Grundschulalter Onlinewerbung wahrnehmen und verstehen.

Matthias Rohrer vom Institut für Jugendkulturforschung (Hamburg und Wien) befasste sich anschließend in seinem Vortrag mit verschiedenen „Facetten der Konsumgeneration“ und machte deutlich, dass sich die Leistungs- verstärkt zu einer Erfolgsgesellschaft gewandelt hat, in der “performativer Markterfolg”, d.h. Körper und Selbstdarstellungsfähigkeit, in den Vordergrund rückt, was sich auch deutlich im Social Web widerspiegelt.

Anna Freytag vom IJK Hannover zeigte schließlich am Beispiel von „Digital Detox“ und „Zero Waste“, dass das Ziel nicht der vollständige Konsumverzicht sein muss, sondern dass es vielmehr darum, alternative und reflektierte Formen von Konsum zu entwickeln. Auch hier können Influencer & Co einen wertvollen Beitrag leisten.